Verliebt in die Planeten...

Dominique Lämmli kombiniert mit spielender Leichtigkeit Bildfragmente unterschiedlichster medialer Herkunft. In ihren Werken erzielt die Künstlerin eine Verformung des Sichtbaren durch gestalterische Eingriffe, die sie vornehmlich der digitalen Bildverarbeitung abgewinnt. Ihre Arbeiten sind eine Mischung und Fülle des Verschiedenartigen und weisen dadurch, wie der Kunstkritiker Konrad Bitterli treffend formuliert, eine geradezu 'irrationale' Struktur auf, in der 'das Auge sich wie in einem Labyrinth zu verlieren droht'.

Dominique Lämmli schafft Illusionsräume, die durch motivische Versatzstücke aufgerissen und zersetzt werden. Die Cluster von scheinbar frei kombinierten Sujets kreieren einen Bedeutungsüberschuss, der irrationale, imaginäre Welten evoziert. In ihren jüngsten Arbeiten verschwindet die Motivfülle zuweilen fast gänzlich; an ihre Stelle tritt ein ebenso komplexes Konglomerat von Mustern und Texturen, die wiederum räumlich gestaffelt werden. Die Oberflächenstrukturen werden dabei in ihrer multiplen Überlagerung zu Raumstrukturen, und die abstrakten Kompositionen erinnern mit ihrer Tiefenwirkung an Landschaften. Auch wenn sich Lämmli zunehmend von der realistischen Bildsprache löst, vermitteln ihre jüngsten Werke immer noch dezidiert den Effekt von unergründlichen Traumwelten. 

In ihrer Erstausstellung in der Galerie Bob Gysin präsentiert Dominique Lämmli einen umfassenden Zyklus von malerischen 'Urlandschaften', dem sie kryptische, grossformatige Zeichnungen gegenüberstellt.

Lämmlis komplexe visuelle Cluster werden aus halb fotografisch reproduzierten, halb frei gestalteten Elementen zusammengestellt. Die Künstlerin folgt dem Collageprinzip. Ausgangspunkt für ihre malerischen oder zeichnerischen Erweiterungen sind meist eigene Fotos, die sie gern ins Abstrakte und Ornamentale auflöst. Für Lämmli ist Formgebung und Komposition ein steter Prozess. In unzähligen Schritten kombiniert sie Bildelemente und verarbeitet diese in direkter Handarbeit und mit Hilfe der digitalen Bildverarbeitung. Ihre Werke durchlaufen stets mehrere Stadien der Reproduktion und Transformation. Lämmli gewinnt dem Produktionsprozess einen hohen Grad an gestalterischer Freiheit ab, indem sie die freie Verknüpfbarkeit von gespeicherten Daten umfassend nutzt. Mit ihren kombinatorischen Verschnitten erzielt die Künstlerin Formen von genreübergreifenden Synthesen. Ihre oft hochverdichteten Bilder sind denn weniger durch Einheit und Totalität als durch Heterogenität und Widersprüchlichkeit gekennzeichnet. 

Rein formal betrachtet vereinen die Arbeiten in ihrer gültigen Fassung die 'haptische' Qualität des breiten Pinselauftrags und der gekritzelten Linie mit der glatten Hochglanzästhetik der Fotografie. Selbstbewusst und spannungsvoll verbindet Lämmli die Sprödigkeit der künstlerischen „Hand“-Schrift mit den neusten Reproduktionstechniken und veranschaulicht den Zitiercharakter unserer visuellen Erfahrung. 

Biographie Dominique Lämmli


 

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Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

Einhundert Träume ohne jeglichen Wahnsinn 03-5 - 2003, Zeichnung auf Papier, 122 x 151.5 x cm

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

verliebt in die Planeten - über den Hang gedrängt 07-14 - 2007, 120 x 157 cm, digitale Montage, Ilfochrome auf Aludibond

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

Einhundert Träume ohne jeglichen Wahnsinn 07-w-4 - 2007, Zeichnung auf Papier, 151.5 x 245 cm (bestehend aus 2 Blättern à 151.5 x 122 cm)

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

verliebt in die Planeten - über den Hang gedrängt 07-4 - 2007, 120 x 139 cm, digitale Montage, Ilfochrome auf Aludibond

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

verliebt in die Planeten - über den Hang gedrängt 07-6 - 2007, 120 x 142 cm, digitale Montage, Ilfochrome auf Aludibond

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

Einhundert Träume ohne jeglichen Wahnsinn 03-11 - 2003, Zeichnung auf Papier, 122 x 151.5 x cm

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

Einhundert Träume ohne jeglichen Wahnsinn 07-w-2 - 2007, Zeichnung auf Papier, 151.5 x 245 cm (bestehend aus 2 Blättern à 151.5 x 122 cm)

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

Einhundert Träume ohne jeglichen Wahnsinn 03-2 - 2003, Zeichnung auf Papier, 122 x 151.5 x cm

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

verliebt in die Planeten - über den Hang gedrängt 07-7 - 2007, 120 x 143 cm, digitale Montage, Ilfochrome auf Aludibond

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

verliebt in die Planeten - über den Hang gedrängt 07-11 - 2007, 120 x 122 cm, digitale Montage, Ilfochrome auf Aludibond

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

verliebt in die Planeten - über den Hang gedrängt 07-8 - 2007, 120 x 140 cm, digitale Montage, Ilfochrome auf Aludibond

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

verliebt in die Planeten - über den Hang gedrängt 07-2 - 2007, Ilfochrome auf Aludibond, 120 x 142 cm

Dominique Lämmli: Verliebt in die Planeten...

verliebt in die Planeten - über den Hang gedrängt 07-5 - 20027, Ilfochrome auf Aludibond, 120 x 149 cm