Galerie Privée 2017
In der Arbeit von Christoph Brünggel geht es um die Polarität von ästhetischer Ordnung und Störung sowie den Zyklus von Konstruktion zu Dekonstruktion, Zerfall und Restaurierung. Das für den Park um die Galerie in Lacoste geschaffene Werk veranschaulicht sein Interessensfeld ausgezeichnet, greift er doch auf eine traditionelle Färbetechnik mit Ocker zurück, das aus dem Erdreich der Region gewonnen wurde.
In der Galerie selber ist «for VI» zu sehen. Das Werk erscheint als intakte Form, als ein stimmungsvolles Ensemble, das an die Form und Anordnung einzelner Orgelpfeifen erinnert. An den einzelnen Messing-Elementen sind jedoch Schädigungsspuren abzulesen. Der Grad der Verformungen nimmt von links nach rechts zu, bis an der letzten Röhre aussen rechts die eingeschriebenen Zeichen von Kollisionen mit einem Felsen am deutlichsten zutage treten. In diesem Werk stehen der Glanz und die Ästhetik des goldfarbenen Metalls in diametralem Gegensatz zu den Spuren der Zerstörung.
Die Fotoserie «for VII» lässt uns einen Einblick ins Innere der Röhren, auf den uns sonst verschlossenen Innenraum mit seinen durch die Schläge auf den Felsen entstandenen Deformationen, erhaschen.
Auch hier beweist Christoph Brünggel erneut seine Fähigkeit, Polaritäten mit verschiedenen künstlerischen Medien sichtbar zu machen.