Les Voyageurs immobiles II. Werke aus dem Nachlass

Die Galerie Bob Gysin präsentiert mit Les Voyageurs Immobiles II die erste Einzelausstellung nach dem tragischen Tod von Bessie Nager im Januar 2009. 

Die Zusammenarbeit von Bessie Nager und der Galerie Bob Gysin begann 1993 nachdem Bob Gysin ihre Arbeiten ca. 1991 zum ersten Mal in einer Gruppenausstellung entdeckte. Eine intensive und fruchtbare Zusammenarbeit entwickelte sich: fünf erfolgreiche Ausstellungen folgten, der Künstlerin war die Eröffnungsausstellung am neuen Standort in Zürich im Jahr 2000 (zusammen mit Carmen Perrin) gewidmet. Im Laufe der Jahre zeigte die Galerie zahlreiche Installationen und präsentierte die Arbeiten an diversen Kunstmessen. Auf Grund eines Wettbewerbes auf Einladung erhielt Bessie Nager den Auftrag für eine grosse Rauminstallation in einem von Bob Gysin Architekten realisierten Alterszentrum in Stäfa. Dies sollte leider die letzte Zusammenarbeit mit dem Architekten und Galeristen sein. Der zweite Teil der Kunstarbeit im gleichen Objekt, der „Raum der Stille“, wurde von Bob Gysin nach den Plänen und Modellen der Künstlerin kurz nach deren Tode realisiert.

Die Vielfalt des Werks der Künstlerin ist beeindruckend. Ihre Arbeiten sind in den unterschiedlichsten Medien wie Fotografie, Skulptur, Video und Installation angesiedelt. Trotz der divergenten Medien, findet sich ein ‚roter Faden’ der die Arbeiten verbindet. Die Künstlerin fordert den Betrachter heraus, er soll genauer, zweimal, hinsehen, um das Werk herumgehen um es nicht nur optisch zu erfassen, sondern auch physisch. Der Betrachter wird Teil der Arbeit.

In der aktuellen Ausstellung wird Les Voyageurs Immobiles II, ein Teil der zweiten Serie der Voyageurs gezeigt, die erste Les Voyageurs Immobiles I war schon in der letzten Ausstellung in der Galerie 2008 und in der der Künstlerin gewidmeten Einzelausstellung 2009 im Kunstmuseum Solothurn zu sehen. Die Anordnungen der beiden Installationen beziehen sich auf Gemälde von Malewitsch ‚Acht Rechtecke – Rot auf Weiss’ von 1915 war die Ausgangslage der ersten Serie. Die hier in der Galerie präsentierte Gruppierung lehnt sich – diesmal sehr vage und offen – wiederum an Malewitschs Gestaltung an. Diese Installation setzt sich aus verschiedenen, einzelnen Teilen eines Zürcher Trams nachempfundenen, Objekten zusammen, die in deren Funktion verändert wurden und einen anderen, neuen Charakter erhalten, indem sie körperliche Befindlichkeiten im Zusammenhang des Unterwegs sein, thematisiert. Stehen und einen Eindruck hinterlassen (Trixi), Warten (Wartehalle), steigen, sitzen und gemeinsam tragen (Bundeslade). Diese körperlich erfahrbaren Objekte werden begleitet von informationstragenden Kisten. 

Anhand einiger Werke aus früheren Schaffensphasen der Künstlerin wird deren Vielseitigkeit aufgezeigt. Die Leuchtkasten zeigen eine wilde Traumwelt, in der es sich zurechtzufinden gilt. Keine der letzten Arbeiten thematisiert so stark eine Sicht auf eine andere Welt in der sich Abbilder von Tieren und Menschen in so rätselhafter, fast spiritueller Weise treffen.

Biographie Bessie Nager

 

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Bessie Nager: Les Voyageurs immobiles II. Werke aus dem Nachlass

Bank (Les Voyageurs Immobiles II) - 2009, Holz, Teppich, Lack, 53 x 108 x 33 cm

Bessie Nager: Les Voyageurs immobiles II. Werke aus dem Nachlass

Regal (Les Voyageurs Immobiles II) - 2009, Metall, Holz, 154 x 40.7 x 38.3 cm

Bessie Nager: Les Voyageurs immobiles II. Werke aus dem Nachlass

Tisch (Les Voyageurs Immobiles II) - 2009, Sperrholz, Holzlatten, Lack, 9 x 104 x 66 cm

Bessie Nager: Les Voyageurs immobiles II. Werke aus dem Nachlass

Bessie Nager: Les Voyageurs immobiles II. Werke aus dem Nachlass

ohne Titel - 1990, Gummischlauch, Farbe, Durchmesser 58 cm